Straubinger Nachwuchsforscher erkunden Wasserkraftwerke im Landkreis Regen
Straubing
(jft) - Am 23. Juni 2016 gingen 21 Studierende des Master-Studienganges �Nachwachsende Rohstoffe� am Wissenschaftszentrum Straubing auf eine Exkursion in den Landkreis Regen. Unser fachkundiger Begleitung durch den Regener Wasserkraftexperten Dipl.-Ing. Christoph Pfeffer erhielten die Studierenden und ihr Professor Dr. Josef Kainz tiefe Einblicke in Planung, Bau, Betrieb sowie naturschutz- und |
Beispiel Reisachm�hle bei Rinchnach: Hier wird seit 600 Jahren gemahlen, ges�gt und heute Strom produziert. Ihr Eigent�mer Karlheinz Kerschbaum entschied sich f�r ein optisch ansprechendes, klassisches Wasserrad aus Metall. Rad und Stromgenerator erwirtschaften mit Wasser aus einem kleinen Bach eine Leistung von bis zu 14 kW. Das reicht aus, um den gesamten Bauernhof samt Melkanlage, Schrotm�hle und Haushalt mit Strom zu versorgen. Strom, der nicht vor Ort gebraucht wird, wird in das Stromnetz eingespeist und verg�tet. Ein anderes Kaliber ist die Wasserkraftanlage Raiths�ge in Regen-Oleumh�tte am Schwarzen Regen. Der Strom, der hier mit einer sogenannten Kaplan-Schachtturbine gewonnen wird, reicht aus, um 340 Haushalte mit Strom zu versorgen. Mit einer Leistung von 230 kW lassen sich etwa 1,2 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr erwirtschaften. Der Umbau zur Modernisierung der alten Anlage kostete ihren Betreiber etwa 1.1 Millionen Euro (Zum Vergleich: Die Wasserkraftanlage mit dem Wasserrad der Reisachm�hle kostete etwa 50.000 Euro). Auf dem Programm der Studierenden standen au�erdem die Wasserkraftschnecke im Kurpark Regen, die Wasserkraftanlage Theresienthal in Zwiesel sowie die Seebachschleife bei Bayerisch Eisenstein. Die Besonderheiten in der historischen Seebachschleife sind vielf�ltig: Sie beherbergt gleich zwei Wasserkraftanlagen � eine wird durch �berlaufwasser des 300 Meter h�her liegenden Gro�en Arbersees gespeist, die andere durch den rund 200 Jahre alten M�hlkanal, der parallel zum Regen verl�uft. Als dritte Anlage ist noch ein Wasserrad �Marke Eigenbau� am Beginn des M�hlkanals in Betrieb, dass durch den Vater von Christoph Pfeffer erbaut wurde. Trotz ihrer unterschiedlichen Bauweisen, Turbinen und Leistungen haben die neuen Anlagen eine wichtige Gemeinsamkeit: Sie alle erf�llen die aktuellen wasser- und naturschutzrechtlichen Bestimmungen. Diese strengen Regelungen schreiben zum Beispiel vor, dass Fische die B�che und Fl�sse nach wie vor auf- und abschwimmen k�nnen. Fische k�nnen Wasserkraftschnecke und Wasserrad flussabw�rts passieren, jedoch keine Turbinenanlage. Aus diesem Grund m�ssen sogenannte Fischp�sse eingerichtet werden, f�r die es strenge Vorschriften gibt. Werden diese Vorschriften nicht eingehalten, darf die Anlage nicht in Betrieb genommen werden. Diese Fischp�sse m�ssen so eingerichtet sein, dass Fische auch flussaufw�rts schwimmen k�nnen, um ihre Laichgew�sser zu erreichen. Wissenschaftszentrum Straubing � der Platz f�r Nachhaltiker Am Wissenschaftszentrum Straubing setzen Forscher und Studierende auf Nachwachsende Rohstoffe statt auf Erd�l, Kohle und Erdgas. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit stehen die Forschung und Lehre zum Anbau, zur chemisch-stofflichen Nutzung und zur energetischen Verwertung sowie zu �konomischen Aspekten rund um die Erzeugung, Vermarktung und Verwendung von Nachwachsenden Rohstoffen. Auf Studierende, die den Studiengang �Nachwachsende Rohstoffe� am Wissenschaftszentrum Straubing als Bachelor oder Master abschlie�en, warten als Ingenieur, Chemiker oder �konom hervorragende Berufsaussichten im In- und Ausland. Wer sich f�r diesen Studiengang interessiert, kann sich noch bis 15. Juli 2016 f�r das Wintersemester bewerben. Ausf�hrliche Informationen gibt es -> hier. |