Klaus Stögbauer vermittelt Studierenden der TU München praktische Waldbau-Grundlagen
![]() | Straubing
(jft) – Am 13. Juni 2016 gingen 32 Studierende des Bachelor-Studienganges „Nachwachsende Rohstoffe“ der TU München am Wissenschaftszentrum Straubing auf eine Exkursion in den Bürgerspitalwald. Von Gschwendt (Landkreis Straubing-Bogen) aus führte sie Klaus Stögbauer, stellvertretender Leiter und Bereichsleiter Forsten des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF), in das praktische Einmaleins des Waldbaus ein. |
Was bis dahin nur theoretisches Wissen aus der Vorlesung von Dozent Dr. Alexander Höldrich war, verwandelte sich schnell in praktische Anschauung. Anhand von verschiedenen „Waldbildern“ erklärte Stögbauer die unterschiedlichen Lebensbedingungen und Ansprüche verschiedener Baumarten sowie die Absichten von Förstern, die hinter den Baumbeständen stehen. Bis vor wenigen Jahren war es noch üblich, möglichst viele engstehende Fichten wachsen zu lassen, um den Gewinn zu maximieren. Damit sind auch viele Probleme entstanden, wie der Befall durch den Borkenkäfer, Windwurf und Erosion. Heute setzen moderne Förster und Waldbauern auf stabilere Mischwaldkulturen, die sich im Wesentlichen selbst verjüngen und nachwachsen. Das spart Geld, viel Arbeit und sorgt für einen gesünderen Baumbestand. So wachsen Buchen neben Eichen, Douglasien, Tannen, Fichten, Birken und Ahorn – je nach Bodenbeschaffenheit, Feuchtigkeit am Standort und Sonnenintensität. Überaus wichtig ist auch die Rückbesinnung auf wichtige Helfer im Wald: zum Beispiel den Spechten. Einige alte und bereits durch Baumfäule infizierte Buchen werden ganz bewusst stehen gelassen und markiert, damit hier die Spechte – allen voran der Schwarzspecht – ihre Nisthöhlen bauen können. Da sie jedes Jahr eine neue Höhle bauen, werden die alten Höhlen in Folge durch andere Tiere bezogen, wie Siebenschläfer, Eichhörnchen, Singvögel, Fledermäuse und kleinere Eulenarten, wie den Sperlings- und Waldkauz. Sie alle tragen wesentlich dazu bei, die Belastung durch Borkenkäfer und andere Baumschädlinge zu reduzieren. In einer Übung konnten die Studierenden die sogenannten „Zukunftsbäume“ bestimmen und kennzeichnen. Mit farbigen Bändern ausgestattet markierten die Studierenden Bäume, die aus dem Bestand entfernt werden, um Platz für jene Bäume zu schaffen, deren Wuchs eine besonders gewinnbringende holzwirtschaftliche Nutzung verspricht. Veranstaltungen wie die waldbauliche Exkursionen in den Bürgerspitalwald dienen zur anschaulichen Vertiefung des naturwissenschaftlich ausgerichteten Bachelorstudiengangs „Nachwachsende Rohstoffe“ der TU München am Wissenschaftszentrum Straubing. Im Mittelpunkt stehen die Forschung und Lehre zum Anbau, zur chemisch-stofflichen Nutzung und zur energetischen Verwertung sowie zu ökonomischen Aspekten rund um die Erzeugung, Vermarktung und Verwendung von Nachwachsenden Rohstoffen. Auf Studierende, die den Studiengang „Nachwachsende Rohstoffe“ am Wissenschaftszentrum Straubing als Bachelor oder Master abschließen, warten als Ingenieur, Chemiker oder Ökonom hervorragende Berufsaussichten im In- und Ausland. Wer sich für diesen Studiengang interessiert, kann sich noch bis 15. Juli 2016 für das Wintersemester bewerben. Ausführliche Informationen gibt es -> hier. |